Mehr Ordnung im Wohnwagen
2021-04-14Wohnwagen anmelden: Diese Papiere brauchen Sie dafür
2021-05-14Reiseerinnerungen Deutschland: Einmal Ruhrgebiet und zurück
Die Campingsaison 2020 war kurz und mit vielen Einschränkungen verbunden. Doch wir machten das beste daraus und nutzten die Gelegenheit, endlich mal die eigene Heimat zu erkunden. Normalerweise sind wir ja mit unserem Wohnwagen in ganz Europa unterwegs – und kennen dabei viele traumhafte Gegenden noch gar nicht, die buchstäblich „um die Ecke“ liegen.
So nutzten wir also den Coronasommer und machten uns auf den Weg zu einer kleinen Tour Richtung Ruhrgebiet, wie immer ohne feste Pläne. Ein paar unserer Highlights haben wir hier zusammengetragen.
Los ging es im bayerischen Altmühltal, eine Region, in die Nele sich schon während ihres Studiums in Eichstätt verliebt hatte. Hier wechseln sich sanfte Hügel, natürliche Gewässer und kleine historische Sehenswürdigkeiten ab – ein Paradies für Wanderer, Kletterer, Paddler, Radfahrer und andere Naturliebhaber!
Auch die fränkische Schweiz ist eine geschichtsträchtige Region voller Naturschönheit. Besonders hatten es uns die zahllosen Schlossen, Burgen und Ruinen angetan, die Geschichten von Schlachten, Eroberungen und Intrigen erzählen – aber auch von höchster Baukunst und Fortschritt, was bei Berichten über das angeblich „düstere“ Mittelalter häufig vergessen wird.
Ganz in der Nähe, in der Region um Bamberg, stand ein Besuch bei Neles Cousin und seiner Familie an. Die Fünf entführten uns auf eine kleine Wanderung, wo uns eine Überraschung erwartete: Mitten im Wald sind lauter geheimnisvolle Türen zu finden, die scheinbar in den Berg hineinführen. Ob hier fränkische Hobbits hausen? Nein, es handelt sich um alte Bierkeller, in denen noch heute das flüssige Gold gelagert wird. Deshalb sagt man in der Gegend auch nicht „Wir gehen in den Biergarten“, sondern „Wir gehen auf den Keller“. Und es gibt sogar Bierwanderungen, bei denen man jede Menge Sorten verkosten kann. Das werden wir irgendwann nachholen, wenn die Mama der frisch geschlüpften kleine Nichte auch mitprobieren darf.
Ein weiteres sehenswertes Ziel, dem wir bislang zu wenig Beachtung geschenkt hatten, ist der Oberrhein. Ob beim Schippern übers Wasser, bei einer Tour über oder durch die Weinberge, beim Bummel durch mittelalterlich anmutende Gassen oder beim Schlemmen pfälzischer Köstlichkeiten – diese Gegend und ihre Menschen strahlen eine Gemütlichkeit und Genussfreude aus, die sich sofort überträgt.
Obwohl Bingen deutlich bekannter ist (oder uns zumindest bekannter war) und den wohlklingenderen Namen trägt, fanden wir Rüdesheim viel charmanter.
Und wer einmal eine besondere Atmosphäre erleben möchte, sollte in der Dämmerung durch einen Weinberg laufen. Wir hatten eigentlich ein Hin- und Rückfahrticket für die Seilbahn gekauft, waren dann aber so berührt von dieser Mischung aus Stille, Wärme und Sanftheit, die von den Rebstöcken ausging, dass wir spontan (und mit dem unpassendsten Schuhwerk) zu Fuß den Weg nach unten antraten.
Das Ruhrgebiet war dagegen schon wieder vertrautes Terrain, schließlich hatten wir dort viele Jahre gelebt. Ganz anders als die vorherigen Stationen unserer Route, aber doch immer wieder aufs Neue faszinierend. Zwar gibt es auch hier jede Menge Natur und Grün – viel mehr als man jemals erwarten würde! – doch in der Metropole Ruhr ist es tatsächlich eher das industrielle Erbe mit seinem rauen Charme, das uns in seinen Bann zieht.
Und unser letzter Tipp ist auch gleichzeitig unsere neue alte Heimat: Das Nördlinger Ries, ein Millionen Jahre alter Meteoritenkrater mit kargen Heidelandschaften, schroffen Felsbrocken und einer Flora und Fauna, die man in dieser Form nur noch selten findet. Hier haben wir uns nun für ein Weilchen niedergelassen und warten auf unsere nächste Tour.
Wir hoffen, dass wir Sie ein wenig für Ihre nächste Reise inspirieren konnten und wir bald alle gemeinsam in eine entspannte Campingsaison 2021 starten können!
Weitere Bilder von uns und unseren Touren finden Sie auf dem Instagram-Kanal von Fendt-Caravan.
Fotos: (c) CamperStyle.de