Lösungen
Gas
Die Gasversorgung ist relativ unkompliziert. Bei den meisten Wohnwagen ist im Deichselkasten Platz für zwei 11-kg-Gasflaschen. Zum Heizen im Herbst und Winter hält dieser Vorrat erfahrungsgemäß nur wenige Tage, für eine Reise im Frühjahr oder Sommer, auf der nur gekocht und eventuell der Kühlschrank betrieben wird, je nach Verbrauch mehrere Wochen.
Stromerzeugung
Um die Batterien dann ohne Landstrom oder Lichtmaschine aufzuladen, die diese Aufgabe normalerweise übernehmen, ist die Installation einer Solaranlage eine gängige Methode.
Die Technik steht in Form von fest verbauten Solarmodulen, mobilen Solarkoffern oder auch als Solartaschen bzw. faltbaren Solarpanels zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit zur Energieerzeugung ist der Einbau einer Brennstoffzelle. Der große Vorteil gegenüber der Solarl-sung: Diese Technologie funktioniert wetterunabhängig. Für den Treibstoff, etwa aus Methanol-Kartuschen, muss allerdings zusätzlicher Platz und zusätzliches Gewicht kalkuliert werden. Auch eine Kombination aus Brennstoffzelle und Solarpanel ist sehr effizient, wenn auch nicht ganz günstig.
Falls 230-V-Geräte betrieben werden sollen, kann der Einbau eines Wechselrichters eine Option sein. Dieser wandelt die 12-V-Spannung der Bordbatterie für alle Geräte, die nur mit 230 V betrieben werden können, entsprechend um.
Die Alternative ist ein Generator: Generatoren erzeugen Strom ebenfalls wetterunabhängig und zudem in der Regel mit 230 V. Für den Betrieb braucht der Generator Brennstoff wie Benzin, Diesel oder Gas. Der Nachteil dieser Variante: Generatoren sind relativ schwer und laut.
Kompakter und leiser geht es mit sogenannten Stromkoffern, die sämtliche Komponenten zur Stromversorgung bereits enthalten. Diese Koffer sind leicht, handlich und flexibel einsetzbar. Sie lassen sich ohne zusätzliche Installationen nutzen und bieten eine gesicherte Stromversorgung an Bord, je nach Modell entweder mit 12 V, 230 V oder einer Kombination aus beiden.
Weitere Informationen zum Thema Strom finden Sie hier.
Batterien
Strom muss nicht nur erzeugt, sondern auch gespeichert werden. Hierfür sind mindestens eine Bordbatterie inkl. Ladegerät sowie idealerweise auch ein Ladebooster nötig.
Platz dafür findet sich üblicherweise unter einer Sitzbank oder im Staukasten. Wenn Sie sowieso überlegen, sich eine Rangierhilfe zuzulegen, sollten Sie gleich über eine leistungsstärkere Batterie nachdenken – am besten eignen sich hierfür die sehr langlebigen Lithium-Ionen-Akkus.
Hier geht’s zum Podcast „Batterien im Camper“.
Frisch- und Abwasser
In Wohnwagen werden ab Werk üblicherweise Frischwassertanks mit 20 bis maximal 45 l verbaut – das ist für längere Autarkiephasen definitiv zu wenig. Ist ausreichend Platz, z.B. unter dem Bett, vorhanden, so kann mit etwas handwerklichem Geschick ein weiterer Tank nachgerüstet und ans Wassersystem angeschlossen werden. Ist das nicht möglich, hat sich das Mitführen zusätzlicher Wasserreserven in tragbaren (lebensmittelechten) Kanistern als praktikable Lösung erwiesen. Diese lassen sich meist problemlos im Zugfahrzeug verstauen und belasten so weder den Stauraum noch die Zuladung des Caravans.
Beim Grauwasser gehören für Wohnwagenfahrer Abwassertaxis oder Eimer zur Grundausstattung, da Caravans in aller Regel nicht über feste Abwassertanks verfügen. Bei manchen Modellen lassen sich solche Tanks nachrüsten, alternativ können ein bis zwei große Abwassertaxis mit jeweils 40 l Fassungsvermögen hilfreich sein. Wer gerne tüftelt, kann sich aus PVC-Rohren aber auch ein ganz eigenes Abwassersystem bauen, hierfür gibt es tolle Beispiele in diversen Facebookgruppen.
Toilette
Ab Werk sind Campingfahrzeuge normalerweise mit der bereits genannten „Chemietoilette“ (Kassettentoilette) ausgestattet, die im Durchschnitt nur für wenige Tage ausreicht. Eine zweite Kassette bietet die Möglichkeit, diese Kapazität zu verdoppeln. Allerdings müssen auch hier wieder Platzangebot und Zuladung geprüft werden. Eine andere Lösung wäre der Einbau einer Trockentrenntoilette, bei der Feststoffe und Flüssiges getrennt gesammelt, teilkompostiert und deutlich einfacher entsorgt werden. Alternativ können die Entsorgungsintervalle ausgedehnt werden, indem die Spülwassermenge reduziert und stattdessen effektiven Mikroorganismen (eMA) verwendet werden. Auch das getrennte Sammeln des Toilettenpapiers in einem separaten Eimer spart eine Menge Volumen.
Zum Artikel „Trenntoilette – Modelle, Funktionsweise, Kosten, Entsorgung“