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Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind derzeit in aller Munde. Camping im klassischen Sinne – mit Zelt und nur dem Nötigsten ausgestattet – gilt als eine sehr umweltfreundliche Reiseart, sofern man sich an die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze hält. Doch wie sieht es mit dem Wohnwagen aus? Schließlich legt man damit oft weite Strecken zurück und auch die technische Ausstattung, von der Klimaanlage über die Heizung bis zum Kühlschrank, bringt häufig einen stattlichen Verbrauch mit sich.
Wir möchten Ihnen in diesem Artikel ein paar Anregungen geben, wie Sie ressourcenschonend(er) unterwegs sein können und dennoch keine Einbußen beim Komfort befürchten müssen.
Im Grunde gelten hierbei dieselben Regeln wie im Alltag – mit ein paar camping- und wohnwagenspezifischen Besonderheiten:
Sprit sparen
Beim Thema Spritsparen kommt es in erster Linie auf diese Punkte an:
- Geschwindigkeit und Drehzahl: Fast jeder Wohnwagenbesitzer schielt auf die 100er-Zulassung, um auf Autobahnen und Schnellstraßen zumindest in Deutschland mit mehr als den üblichen 80 km/h unterwegs sein zu dürfen. Doch das geht deutlich zu Lasten des Benzin- bzw. Dieselverbrauchs. Der Grund: Durch höhere Geschwindigkeiten steigt der Luftwiderstand und damit die „Anstrengung“, die der Motor unternehmen muss. Das macht sich schon beim Pkw ohne Anhänger bemerkbar, wenn dann noch ein etwas klobiger Wohnwagen dranhängt, natürlich umso mehr. Außerdem ist es ratsam, beim Beschleunigen rechtzeitig hochzuschalten, um den Verbrauch zu senken.
- Fahrweise: Wer zusätzlich zur moderaten Geschwindigkeit vorausschauend fährt und dadurch weniger seine Bremsen einsetzen muss, darf sich ebenfalls über geringere Spritkosten freuen. Zusätzlicher Effekt: Die Bremsen verschleißen weniger schnell, sodass auch die Werkstatt- und Ersatzteilkosten niedriger ausfallen.
- Streckenführung: So schön Überlandfahrten und mautfreie Strecken auch sein können – durch häufiges Bremsen und Beschleunigen zum Beispiel in Ortschaften, an Ampeln oder in Kreisverkehren, fällt der Spritverbrauch hier meist ein Stück höher aus, als beim gleichmäßigen Zuckeln über die Autobahn.
- Stromfresser im Zugfahrzeug: Schalten Sie Verbraucher wie Klimaanlage, Lüfter oder Standheizung in Ihrem Zugfahrzeug nur ein, wenn sie unbedingt benötigt werden. Eine Klimaanlage bringt nach Angaben des ADAC beispielsweise je nach Modell, Bauweise und Technologie einen Mehrverbrauch von 0,3 bis 1,5 Liter pro 100 km mit sich. Spritsparender sind geöffnete Fenster oder Schiebedächer, die durch die veränderte Aerodynamik mit ca. 0,2 bis 0,5 Litern zu Buche schlagen.
- Wohnwagengewicht und Beladung: Nicht nur in puncto zulässiges Gesamtgewicht zählt jedes Kilo – auch beim Spritverbrauch machen sich voll beladene oder gar überladene Wohnwagen bemerkbar. Der Mehrverbrauch bei einem zusätzlichen Gewicht von 100 kg wird auf 0,3 l pro 100 km geschätzt. Das klingt erstmal nicht viel. Bedenkt man jedoch, wie viel schon alleine der Wohnwagen wiegt, und zählt dann noch die Zusatzausstattung sowie das persönliche Equipment hinzu, kann das buchstäblich ganz schön ins Gewicht fallen. Deshalb ist es bereits beim Kauf ratsam, genau zu überlegen, was man wirklich an Ausstattung benötigt, und dann auch bei der Beladung nach dem Motto verfahren: „Weniger ist mehr!“
- Reifendruck: Beachten Sie sich beim Luftdruck die Vorgaben der Fahrzeughersteller, um den Reibungswiderstand auch bei höherer Beladung möglichst ökonomisch zu halten. Gerade bei längeren / weiteren Reisen sollten Sie die Werte an beiden Fahrzeugen immer mal wieder kontrollieren.
Strom- und Gasverbrauch reduzieren
Auch im Caravan gilt: Verbraucher ausschalten, wenn sie nicht benötigt werden. Die Gasheizung muss bei längerer Abwesenheit nicht auf höchster Stufe durchbullern, die Klimaanlage nicht die ganze Nacht laufen (das danken auch die Nachbarn!) und selbst im Kleinen, zum Beispiel beim Licht, lässt sich sinnlose Geld- und Energieverschwendung ganz einfach vermeiden.
Ein paar Beispiele:
- Den TV nicht im Standby-Modus auf seinen nächsten Einsatz warten lassen, sondern komplett ausschalten.
- Beim Kühlschrank prüfen, welche Kühlstufe tatsächlich gebraucht wird, und die Kühlleistung ggf. reduzieren.
- Die Heizung auf möglichst niedriger Stufe und dafür gleichmäßig betreiben. Das bedeutet konkret: Wenn Sie im Winter nur mal kurz zum Einkaufen oder eine Runde mit dem Hund gehen, stellen Sie die Heizung besser auf 1 zurück, anstatt sie komplett auszuschalten und das ausgekühlte Fahrzeug danach wieder komplett aufzuheizen. Gleiches gilt für die Nacht.
- Falls der Wohnwagen noch nicht mit stromsparenden LEDs ausgestattet ist, diese ggf. nachrüsten (das ist auch als Laie machbar).
- Evtl. eine Solaranlage einbauen. Hier sollten Sie jedoch genau durchrechnen, ob sich das bei Ihrem Verbrauch und Ihren Reisedauern wirklich lohnt – denn nur bei häufigem Einsatz ist diese Investition in puncto Kosten und Nachhaltigkeit sinnvoll.
Nachhaltige Campingplätze besuchen
Auch bei der Auswahl Ihrer Campingplätze können Sie etwas für die Umwelt tun: Schauen Sie nach Plätzen, die beispielsweise mit erneuerbaren Energien arbeiten, auf den Stromverbrauch in der Anlage achten, ein vernünftiges Abfall-Trennsystem anbieten, bei der Platzgestaltung auf Biodiversität und Naturnähe Wert legen oder Grauwasser zur Weiterverwendung aufbereiten.
Viele Plätze in Deutschland und Europa sind bereits ECOCAMPING-zertifiziert, aber auch andere Betreiber haben tolle Konzepte für mehr Umwelt- und Ressourcenschutz erarbeitet und umgesetzt.
Abfall trennen
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass leider auf sehr vielen Campingplätzen im In- und Ausland Mülltrennung noch ein Fremdwort ist. Sollten aber entsprechende Container angeboten werden, gehen Sie bitte mit gutem Beispiel voran und sortieren Sie ihren Abfall sorgfältig. Falls kein vernünftiges Trennsystem auf dem Platz vorhanden ist, Sie aber dennoch gerne die Wertstoffe korrekt entsorgen möchten, gibt es in den meisten Städten und Dörfern entsprechende Möglichkeiten. In diesem Fall können Sie sich mehrere Pfandsäcke oder einen kleinen Abfallsortierer fürs Vorzelt zulegen und die vollen Behälter beim nächsten Ausflug einfach ins Auto packen.
Umweltfreundliche Sanitärzusätze nutzen
Starke chemische Zusätze für die Campingtoilette, wie z.B. Glutaraldehyd oder das als krebserregend geltende Formaldehyd, sind nicht nur für den Menschen fragwürdig, sondern auch für Wasserorganismen in höchstem Maße schädlich. Ebenfalls sehr aggressiv sind die häufig eingesetzten Quartären Ammoniumverbindungen, die zu den Tensiden gehören.
Gerade in vielen kleineren Ortschaften werden zur Hauptsaison die Kläranlagen mit den Chemiezusätzen der Campingtoiletten so stark überlastet, dass es zum „Kippen“ kommen kann.
Deshalb plädieren Experten wie ECOCAMPING für den Einsatz von mikrobiologischen Produkten oder Zusätzen mit dem Siegel „Blauer Engel“. Hier finden Sie eine Liste an umweltverträglichen Sanitärprodukten.
Titelbild: © CamperStyle.de
Falls Sie weitere Tipps für nachhaltiges Reisen und umweltfreundliche Campingprodukte haben, freuen wir uns über einen Kommentar!