Fendt-Caravan gewinnt den European Innovation Award 2024
2024-02-26ADAC Camping Award für unseren Partnercampingplatz in Kroatien
2024-03-25Stromversorgung im Caravan – die wichtigste Ausrüstung
Auch wenn Camping häufig mit der Vorstellung von Minimalismus, Einfachheit und einsamen Naturerlebnissen verbunden ist – bei den meisten von uns sind zahlreiche elektrische und elektronische Geräte an Bord, die unterwegs mit Energie versorgt werden wollen: Wasserpumpe, Kühlschrank, Rangierantrieb, Fernseher, Laptop, Smartphone und manchmal noch so einiges mehr. Dafür benötigt man überraschend viel Strom – was sich spätestens auf Campingplätzen bemerkbar macht, die nach Verbrauch abrechnen..
Landstrom
Für viele Campingreisende ist Landstrom auf einem Camping- oder Stellplatz völlig ausreichend. Damit lassen sich bequem alle 230-Volt-Geräte im Wohnmobil nutzen und auch der Kühlschrank betreiben.
Kabel und Adapter
Strom erleichtert das (Camper-)Leben ungemein, kann aber auch gefährlich sein: Das Berühren einer nicht isolierten oder nassen Leitung kann durch den Stromschlag im schlimmsten Fall zum Tod führen. Durch Schäden im Kabel kann es außerdem zur Erhitzung bis hin zum Brand kommen. Daher ist geregelt, welche Kabel beim Campen verwendet werden dürfen:
- Laut DIN sind Gummischlauchleitungen der Norm HO7RN-F 3G 2.5 qmm oder besser zulässig. Diese Kabel sind besonders stabil und halten auch ein Darüberfahren durch andere Fahrzeuge aus.
- Das Kabel darf maximal 25 m lang sein und nicht weiter verlängert werden.
- Ob ein loses Kabel oder eine Trommel genutzt wird, spielt keine Rolle. Die Trommel muss nur für den Außenbereich geeignet und an beiden Kabelenden mit blauen CEE-Kupplungen oder -Steckern versehen sein. Diese Stecker sind spritzwassergeschützt und verpolungssicher.
Auf vielen Plätzen, vor allem im Ausland, finden sich jedoch immer noch herkömmliche Schuko-Stecker. Für diese benötigen Sie einen entsprechenden Adapter, was streng genommen gegen die Vorschriften verstößt. Um diese Verbindung wenigstens zu schützen, sollte sie darum stets in einer speziellen Sicherheitsbox für CEE-Stecker liegen.
Sicherungen
Landstrom ist normalerweise auf beiden Seiten abgesichert: auf dem Platz wie auch im Campingfahrzeug. Die Absicherung auf dem Platz erfolgt üblicherweise mit 4 bis 16 A (Ampere). Manchmal wird bei der Ankunft gefragt, wie viel Sie benötigen. 4 A können für Kühlschrank und Fernseher reichen, wenn daneben aber noch ein Computer und ein Handy geladen werden, wird es schon knapp und die Sicherung kann „rausfliegen“. Heizlüfter oder Klimaanlagen benötigen höhere Absicherungen.
In Campingfahrzeugen sind die Sicherungen meist in der Nähe der Stromanschlussdose verbaut. Sollte es hier einmal zu einem Kurzschluss oder einer Überlastung im Stromkreis kommen, können Sie die Kippsicherungen nach Behebung des Fehlers einfach wieder nach oben drücken. Die kleinen Stecksicherungen, die man aus dem Kfz-Bereich kennt, müssen dagegen häufiger mal ersetzt werden. Hier ist es also ratsam, immer ein Ersatzset an Bord zu haben.
Das 12-V-Bordnetz
Immer mehr Wohnwagen sind inzwischen mit einer zusätzlichen Aufbaubatterie (auch Bordbatterie genannt) ausgestattet, die dem Bordnetz 12-V-Gleichstrom liefert. Sie wird während der Fahrt durch die Lichtmaschine bzw. im Stand am Landstrom, durch eine Solaranlage auf dem Dach oder über einen Generator geladen. Es gibt verschiedene Batterietypen (z.B. Nassbatterien, Blei-Gel-Batterien, AGM-Batterien, LiFePo-Batterien), die jeweils unterschiedliche Kapazitäten sowie Vor- und Nachteile mit sich bringen.
Um das Bordnetz zu versorgen und zu nutzen, sind neben der Batterie selbst folgende Teile nötig:
- ein Ladegerät, das zum verbauten Batterietyp passt und dessen Leistung mindestens 10 % der Batteriekapazität beträgt.
- ein Wechselrichter zur Tranformation von 12V auf 230 V, wenn ohne Landstrom 230-V-Geräte im Wohnwagen betrieben werden sollen
- ein Ladebooster, der von der Lichtmaschine konstant hohe Spannung „fordert“, damit diese während der Fahrt verlässlich geladen wird.
- idealerweise ein 13-poliger Stecker, bei dem auch Dauerplus und Ladeleitung belegt sind
Solaranlagen
Eine weitere Möglichkeit, unabhängig von Landstrom zu bleiben, sind Solaranlagen. Diese können auf dem Dach des Wohnwagens montiert werden, sofern der Platz nicht durch Dachluken und/oder anderes Equipment wie z.B. eine Satellitenschüssel belegt ist. Sie bieten eine tolle Möglichkeit, die Bordbatterie beim Freistehen oder auf Campingplätzen aufzuladen, ohne vom Landstrom abhängig zu sein. Moderne Solarzellen sind sehr leistungsfähig und können selbst bei bewölktem Wetter eine stattliche Menge an Energie liefern. Wichtig ist jedoch die Wahl eines geeigneten Solarreglers, der die Energie effizient in die Batterie einspeist und Überladung verhindert.
Faltbare Solarpanels
Faltbare Panels sind leicht, platzsparend und können einfach transportiert werden. Sie lassen sich schnell aufbauen und wandeln wie ihre „großen Geschwister“ auf dem Dach Sonnenenergie in elektrische Energie um – zwar nicht in derselben Menge, jedoch für den normalen Campingalltag meist völlig ausreichend. Ein weiterer Vorteil: Tragbare Solarpanels können nach Belieben platziert werden. Während Ihr Wohnwagen im Schatten steht, wird das Panel in der brütenden Sonne aufgestellt und liefert Energie, ohne dass Sie selbst ins Schwitzen kommen. Die flexibelste Kombination ist in unseren Augen eine mobile Powerstation mit einem faltbaren Solarpanel.
Mobile Powerstations
Tragbare Powerstations haben sich als die perfekte Lösung für die Stromversorgung im Caravan herausgestellt, wenn man keinen Platz für einen Festeinbau hat oder etwas mobil bleiben möchte. Es handelt sich im Grunde genommen um große „Akkupacks“, die eine Vielzahl von Geräten über USB, 12V oder sogar 230V versorgen können. Diese Powerstations können über das Stromnetz, das Fahrzeug oder über faltbare Solarpanels aufgeladen werden. Und auch wenn zu Hause mal der Strom wegbleibt, ist so ein zusätzlicher Energielieferant ein sehr praktischer Helfer. Weitere Informationen finden Sie in unserem ausführlichen Artikel „Tragbare Powerstation für den Wohnwagen – Alternative zur fest verbauten Bordbatterie?“
Und in der dreiteiligen Serie „Basiswissen Strom“ auf CamperStyle.de gehen wir noch weiter in die Details: