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2020-07-06Reiseerinnerungen Baltikum: Kaunas
Ein echtes Kontrastprogramm wartete im litauischen Kaunas auf uns. Nicht nur das Wetter schlug die verrücktesten Kapriolen, sondern vor allem die Diskrepanz zwischen der wunderbaren, charaktervollen Innenstadt und der bedrückenden Atmosphäre an der Gedenkstätte IX fortas, die wir am Folgetag besuchten, stürzten uns in ein Wechselbad der Gefühle. Aber dazu später mehr.
Radtour mit brüllendem Hund
Während wir also bei strahlendem Sonnenschein im T-Shirt auf dem zentrumsnahen Stellplatz ankamen, wurde unsere Tour in die historische Altstadt immer wieder durch sintflutartige Platzregen unterbrochen. Und auch die Fahrt mit dem Rad dorthin (natürlich auch im Regen) wurde zur nervlichen Zerreißprobe. Unser Hundemädchen Zoe war nämlich ganz und gar nicht einverstanden mit einer Reise in ihrem kleinen roten Fahrradanhänger und pöbelte aus Leibeskräften und ohne Unterbrechung über die komplette Strecke hinweg. Mehrfach drehten sich Passanten nach uns um und riefen uns Schmähworte hinterher, die wir zum Glück nicht verstanden. Vermutlich wartet aber bei unserem nächsten Litauenbesuch der Tierschutz auf uns.
Durchs historische Zentrum
Nun konnte unsere eigentliche Besichtigung starten. Los ging es an der Burg mit ihren Festungsmauern, die bereits im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde und heute unter staatlichem Schutz steht. Heute dient sie als Veranstaltungsort für historische Spiele und ist das wichtigste Wahrzeichen der Stadt.
Entlang des Rathausplatzes sind die unterschiedlichsten architektonischen Stile zu bewundern. Alleine schon das Rathaus selbst, von den Einheimischen liebevoll „Weißer Schwan“ genannt, vereint Gotik, Renaissance, Spätbarock und frühe Klassizistik in sich.
Weiter geht es durch die kleinen Gassen, vorbei an Cafés, Restaurants und zauberhaften kleinen Geschäften in historischen Gebäuden. Hier lohnt es sich wirklich, viel Zeit einzuplanen und nicht nur den herkömmlichen Sehenswürdigkeiten Aufmerksamkeit zu widmen!
Gedenkstätte IX fortas
Deutlich weniger entspannt und fröhlich fühlten wir uns am IX fortas, der Gedenkstätte der Opfer des stalinistischen Regimes und der im II. Weltkrieg ermordeten Juden.
Tausende Menschen ließen hier auf grausame Weise ihr Leben, und beim Studieren der Namenstafeln wurde vor allem Nele kurzzeitig etwas von ihren Beklemmungen übermannt. Auch einige Tränen flossen und – wieder einmal – drängte vor allem eine alles entscheidende Tatsache ins Bewusstsein: Diese Geschichte darf sich nie, niemals wiederholen!
Unser positives Fazit dieses Abstechers: Trotz der Vergangenheit, in der sich Deutsche und Litauer als Feinde gegenüberstanden, haben wir die Menschen vor Ort ausnahmslos als überaus offen und gastfreundlich erlebt. An keiner Stelle waren alte Ressentiments zu spüren und wir kamen mit vielen Einheimischen ins Gespräch. Litauen steht daher schon fest für einen weiteren Besuch auf unserer Liste.
Weitere Bilder unserer Baltikum-Tour finden Sie auf dem Instagram-Kanal von Fendt-Caravan.