DAS NORD-PAS DE CALAIS

EINE TOURISTISCHE REGION, DIE OFT ÜBERSEHEN WIRD

Die Region Hauts-de-France, die das frühere Nord-Pas de Calais und die Picardie umfasst, lernten wir bei unseren zwei Besuchen als eine gastfreundliche und spröde Gegend mit einer „passenden“ Bevölkerung kennen: mit sprödem Charme und großer Herzlichkeit. Die Mischung aus Natur, Kultur und Geschichte bietet eine große Auswahl, wie der Urlaub, lang oder kurz, verbracht werden kann.

Die Region hat, ähnlich wie das deutsche Ruhrgebiet, zwei Industriezweige praktisch gleichzeitig verloren, die die wirtschaftliche Grundlage für bescheidenen Wohlstand der Mittelschicht bildeten, zu der vor allem die Arbeiterschaft in den Kohleminen und Maschinenfabriken zählten. Bergwerke wurden geschlossen und auch die Maschinenbauindustrie schrumpfte, denn die Textilindustrie, die Stoffe und Teppiche produzierte, verlagerte sich ins Ausland.

An der Küste, den Ärmelkanal entlang, warten zahlreiche Campingplätze auf Gäste – vom einfachen Platz ohne Stern bis zum luxuriösen 5-Sterne-Platz. Im Binnenland ist die Platzdichte etwas dünner und je nach individuellen Interessen sind passende Plätze für einen erholsamen, aktiven und lehrreichen Urlaub ohne viel Mühe und meist auch ohne Mautgebühren erreichbar.

Das Netz von Radwegen ist sehr gut ausgebaut, in Städten wie Lille sind die Straßen für Kraftfahrzeuge massiv zu Gunsten von Fahrradtrassen zurückgebaut worden und in den Fußgängerzonen dürfen sich auch Radfahrer tummeln.

Ausflüge ins Land hinein führen durch malerische Dörfer, in denen noch viele alte Häuser stehen, die ganz selbstverständlich genutzt werden.

Ein Schwätzchen beim Bäcker oder in einer Metzgerei ist spätestens nach dem zweiten Besuch fast ein „Muss“. Und Sprachbarrieren? Die sind nicht grösser als für einen Norddeutschen, der nach Oberbayern kommt … wenn man sich darauf einlässt.

Das Nord-Pas de Calais besticht mit einer abwechslungsreichen Landschaft von den steilen Klippen der Côte d’Opal am Ärmelkanal, wo man sich vom Seewind richtig durchpusten lassen kann, über romantische Kanäle in den Mooren um Saint-Omer bis hin zu den ehemaligen Abraumhalden des Kohlebergbaus um Lens und Arras herum, die heute als tolle Trainingsparcours für Läufer oder Mountainbiker dienen.

Und für alle die, die sich nicht mit dem Rad austoben wollen oder nur den ganzen Tag vor dem Wohnwagen auf dem Campingplatz faulenzen möchten, halten Städte wie Lille, Roubaix oder Lens im Binnenland und Boulogne-sur-Mer oder Dunkirk lohnenswerte Sehenswürdigkeiten aus der Natur, der Geschichte oder der Kunst bereit.