Camping mit Wohnwagen ist nicht nur für den Sommer eine naturnahe Urlaubsmöglichkeit. Viele Camper entdecken gerade das Wintercamping für sich. Dabei sollten Sie aber die Ausrüstung noch einmal gut aufstocken, damit Camping im Winter Lust und nicht Frust macht.

„Wintertauglich“ vs. „winterfest“

Ob Ihr Caravan für Touren in den Schnee explizit vorgesehen ist, können Sie den Herstellerangaben entnehmen. Grundsätzlich unterscheidet man hierbei die Begriffe „wintertauglich“ und „winterfest“.

• „Wintertauglich“ bedeutet, dass ein Fahrzeug nach einer Herunterkühlung von mindestens zehn Stunden auf 0°C anschließend innerhalb von zwei Stunden wieder auf eine Raumtemperatur von 20°C geheizt werden kann. Zudem darf die Raumtemperatur an fünf Messstellen im Innenraum nicht mehr als 7°C Unterschied betragen.
• Mit „winterfest“ bezeichnet man Modelle, die im Prüfverfahren auf -15°C gekühlt und anschließend mittels Bordheizung innerhalb von vier Stunden wieder auf 20°C erwärmbar sind. Darüber hinaus darf auch die Wasseranlage nicht einfrieren und muss ohne Einschränkungen funktionieren.

Grundsätzlich benötigen Sie fürs Wintercamping aber kein ausgewiesen winterfestes oder wintertaugliches Gefährt. Auch ein „normaler“ Caravan kann hier gute Dienste leisten, wenn Sie einige zusätzliche Maßnahmen ergreifen (s. Checkliste weiter unten).

Winterreifen

Winterreifen sind bei Gespannen in Deutschland nur für das Zugfahrzeug verpflichtend. Im Ausland können hier jedoch andere Regelungen gelten. Außerdem kann es je nach Reiseziel und Klima auch in hiesigen Gefilden sinnvoll sein, entsprechendes „Schuhwerk“ aufzuziehen, um ein Wegrutschen zu vermeiden und die Fahrstabilität insgesamt zu erhöhen.

Gasvorräte

Bei Minusgraden müssen selbst wintertaugliche oder winterfeste Fahrzeuge in der Regel kräftig beheizt werden, der Gasverbrauch steigt also erheblich. Als grobe Faustregel können Sie damit rechnen, je nach Wohnwagenmodell und Ihrem persönlichen Wärmebedürfnis alle 2 bis 4 Tage Ihre 11-kg-Flasche tauschen zu müssen.

Lüften, lüften, lüften

Für ein angenehmes Raumklima und zur Vermeidung von Feuchtigkeits- und Schimmelbildung ist gerade bei kalten Außentemperaturen regelmäßiges Stoßlüften entscheidend. Schalten Sie dafür am besten mehrmals täglich die Heizung aus und öffnen Sie für einige Minuten Fenster und Türen, idealerweise hin und wieder auch Schränke und Schubladen.

Vorzelt

Ein Vorzelt leistet nicht nur als Schleuse für Kälte und feuchte Luft, sondern auch als „Trockenkammer“ für nasse Kleidung oder schmutziges Schuhwerk sowie als Erweiterung des Wohnraums wertvolle Dienste. Optimal wäre hier ein stabiles Wintervorzelt, doch auch herkömmliche Modelle sind weitestgehend fürs Wintercamping nutzbar. Im Zweifel fragen Sie bitte beim Hersteller nach, was Sie für diesen speziellen Einsatzzweck beachten müssen.

Checkliste

Mit dieser Checkliste machen Sie sich fit fürs Wintercamping:

• Heizmöglichkeiten im Wohnwagen auf Funktionsfähigkeit prüfen
• Gasvorräte auffüllen – eventuell sollten Sie sich über Nachfüllmöglichkeiten unterwegs informieren
• bei Bedarf Heizmatten und/oder Isomatten mitnehmen
• warme Winterbetten und zusätzliche Decken einpacken
• Isolierung an Scheiben und Fußraum anbringen
• Vorzelt, Zeltteppich und Kederschürzen besorgen
• Frostschutz für Abwassertank und Toilette bereithalten
• ggf. außenliegende Tanks und Leitungen mit Heizbändern versehen
• Eimer für Grauwasser unterstellen, da durch die kleinen Öffnungen die normalen Wassertaxis nicht mehr entleert werden können
• Bretter oder Ähnliches für die Räder einpacken, damit diese bei Matsch nicht versinken
• dicke Arbeitshandschuhe, Stirnlampen und Taschenlampen mitnehmen
• saugfähigen Fußabtreter vor den Wohnwagen legen
• Wohnwagen- und Vorzeltdach regelmäßig von Schnee und Eis befreien
• Kaminverlängerung anbringen bzw. Kamin regelmäßig überprüfen und bei Bedarf freiräumen (wichtig für die Sicherheit!)

Noch mehr Tipps zur Ausrüstung finden Sie unter Camping im Winter – viel Spaß bei Ihrem hoffentlich heimeligen Wintercamping-Ausflug!