Klimaanlagen für den Wohnwagen – auch bei Hitze einen kühlen Kopf bewahren
Wer im Sommer viel im Süden unterwegs ist, hat bisweilen schon mal mit tropischen Temperaturen im Caravan zu kämpfen. Nicht immer besteht die Möglichkeit, ein schattiges Standplätzchen zu finden oder tagsüber ans Meer zu flüchten. Deshalb entscheiden sich immer mehr Camperinnen und Camper für eine Klimaanlage.
Das ist auf Campingplätzen durchaus umstritten: Zum einen verursachen vor allem Dachklimaanlagen brummende Geräusche, die Nachbarn in ihrer Urlaubsruhe stören können, zum anderen ist der Betrieb natürlich auch mit einem entsprechenden Stromverbrauch verbunden – nicht gerade klimafreundlich und budgetschonend. Punktuell und nur bei Bedarf eingesetzt, können die Geräte aber an besonders heißen Tagen für die nötige Erfrischung sorgen.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige gängige Lösungen vor.
Dachklimaanlage
Die bereits erwähnte Dachklimaanlage lässt sich bei den meisten Wohnwagenmodellen schon ab Werk problemlos verbauen und auch relativ unkompliziert nachrüsten. Meist wird hierfür eine der Dachluken verwendet.
In der Regel handelt es sich hierbei um Kompressorgeräte, d. h. auf Basis eines Kältemittels, das in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert. Dabei wird die warme Luft aus dem Innenraum aufgenommen, Wärme und Feuchtigkeit entzogen und die kühle Luft wieder abgegeben. Kompressorgeräte arbeiten sehr effizient und relativ unabhängig von den Außentemperaturen (anders als Verdunstervarianten).
Anhand von Düsen lässt sich der gekühlte Luftstrom auf bestimmte Bereiche ausrichten, je nach Fahrzeuggröße kann aber auch der komplette Innenraum mehr oder weniger zügig auf eine angenehme Temperatur gebracht werden. Dennoch sollten Sie vor dem Einbau überlegen, ob Sie das Gerät eher im Schlaf- oder eher im Wohnbereich benötigen.
Vorteile einer Dachklimaanlage:
- Die Stauräume bleiben frei.
- Die Montage ist unkompliziert in den allermeisten Fahrzeugen umsetzbar.
Nachteile der Dachklimaanlage:
- Wird das System anstelle einer Dachluke verbaut, fällt naturgemäß weniger Licht ins Innere des Caravans.
- Durch den Aufbau auf dem Dach wird die Fahrzeughöhe etwas erweitert, was Sie bei niedrigen Durchfahrten mit einkalkulieren müssen.
Staukastenklimaanlage
Deutlich aufwändiger fällt meist die Montage einer Staukastenklimaanlage aus, die – wie der Name schon verrät – in einem freien Staukasten (z.B. einer Sitzbank) untergebracht werden. Neben Luftschläuchen und Düsen, die für die Zirkulation der gekühlten Luft sorgen, müssen auch Ausschnitte für Zu- und Abluft sowie ein Abfluss für das anfallende Kondenswasser angebracht werden.
Vorteile einer Staukkastenklimaanlage:
- Der kühle Luftstrom kann sehr gezielt für bestimmte Bereiche aktiviert werden.
- Ist nur eine Dachluke vorhanden, wird diese nicht durch die Klimaanlage „besetzt“.
- Durch gezielte Luftzufuhr ist weniger Leistung nötig, dadurch fallen weniger störende Geräusche an. Bei vielen Geräten ist außerdem der Einbau von zusätzlichen Schalldämpfern möglich.
Nachteile einer Staukkastenklimaanlage:
- Der Einbau ist häufig sehr komplex und damit unter Umständen mit höheren Kosten verbunden.
- Durch das Gerät selbst sowie die dazugehörigen Schläuche geht wertvoller Stauraum verloren.
Mobiles Klimagerät
Wenn Sie nur selten eine Klimaanlage benötigen oder nicht gleich viel Geld investieren möchten, kommt eventuell ein mobiles Klimagerät für Sie infrage. Diese Varianten sind weniger effizient, können aber kleinere Wohnwagen durchaus spürbar herunterkühlen.
Meist handelt es sich um kompakte, tragbare Geräte mit Verdunstertechnik, die sich gerade im Sommer häufig zu günstigen Preisen beim Discounter finden lassen. Eine Sonderform stellen dabei so genannte „Split-Systeme“ dar, die aus einer Außen- und einer Inneneinheit bestehen.
Vorteile eines mobilen Klimageräts:
- Die Anschaffungskosten halten sich im Rahmen.
- Die Geräte sind flexibel einsetzbar und werden bei Nicht-Gebrauch einfach weggepackt.
- Ein mobiles Klimagerät nimmt wenig Platz ein.
- Je nach Modell wird weniger Energie verbraucht als bei den fest installierten Systemen.
- Es entstehen in aller Regel nur sehr geringe Betriebsgeräusche (zumindest keine, die die Nachbarn um den Schlaf bringen).
Nachteile eines mobilen Klimageräts:
- Gerade bei hohen Außentemperaturen ist die Kühlleistung meist deutlich geringer als bei Dach- oder Staukastenklimaanlagen.
- Für den Transport muss entsprechender Stauraum vorgesehen werden.
- Während der Nutzung können das Gerät sowie die Schläuche und Kabel im Innenraum stören.
Wie wähle ich die richtige Klimaanlage aus?
Um zu entscheiden, welcher Klimaanlagentyp und welches konkrete Modell zu Ihnen passt, spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:
- gewünschte Reiseziele
- voraussichtliche Nutzungshäufigkeit
- gewünschte Kühlleistung
- Energiequelle und Energieverbrauch
- Betriebsgeräusche
- Fahrzeuggröße
- mögliche Einbauorte
- Budget
Weiterführende Informationen zum Thema Klimaanlagen finden Sie hier:
Die richtige Klimaanlage für Wohnwagen und Wohnmobil finden – Typen, Funktionsweisen, Kaufkriterien